Ratgeber rund um die Schule
Buch-Tipp: Die Biene, die sprechen konnte
von schulranzenwelt
Im Buch geht es um Belle aus Paris. Sie ist ein aufmerksames Mädchen, dem nichts entgeht. Sie kennt ihre Stadt ganz genau.
Jedes Jahr im Sommer besucht sie ihre Großeltern auf dem Land. Der Großvater macht ihr dann ein besonderes Geschenk. Dieses Jahr ist es ein Fahrrad: das alte Rad ihrer Mutter, frisch gestrichen und auf Vordermann gebracht.
Belle radelt sofort los — und dann passiert es. Sie verirrt sich. Dabei stellt sie mit mulmigen Gefühl fest, dass sie in Biologie zwar die beste ist, in Wahrheit von der Natur aber keine Ahnung hat.
Allerdings findet sie eine etwas ungewöhnliche Freundin, die ihr diesbezüglich aus der Patsche hilft. Es ist eine sprechende Biene, die kindgerecht ökologische Zusammenhänge erläutert. Das darf man sich nicht so vorstellen, dass die Biene jetzt über jede Einzelheit doziert. Sie bringt Belle eher Prinzipien der Natur näher: Alles hat seinen Platz, alles hat seinen Sinn. Bzw.: „Wir sind eins und wir sind alles”, wie es im Lied der Natur heißt, das die Biene singt.
Holisten und Homöopathie-Anhänger werden das Buch lieben (die Arnika kommt auch vor). Ich als Homöopathie-Skeptiker (und Placebo-Fan) merke zwar, von welchem Geist dieses Buch beseelt ist, kann die dezenten Andeutungen in dem Fall aber großzügig übergehen und finde „Die Biene, die sprechen konnte” trotzdem gut. Weil es charmant ist, weil die Illustrationen wunderhübsch sind — und weil die Einsicht, dass irgendwie alles zusammengehört und wir darum aufmerksamer der Natur gegenüber sein sollten, genau der Teil der Homöopathie-Ideologie ist, den ich auch gerne unterschreibe. Peace!
Wer schreibt hier?
Diese Rezension stammt von Matthias Hartmann. Weil er seinen eigenen drei Kindern täglich vorliest, darf man ihn mit Fug und Recht professionellen Kinderbuchtester nennen. Nebenbei ist er freier Journalist und betreibt die Kinderbuch-Seite www.gute-kinderbücher.de. Wer mag, kann ihm auch seine eigenen Rezensionen schicken und dort veröffentlichen lassen. Er ist immer auf der Suche nach engagierten Mitmach-Rezensenten.
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